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Der Gleisplan

 

Ja, wie soll er denn nun aussehen, der ideale Gleisplan? Diskussionen zum Thema gibt es genügend und ebenso mannigfaltig sind die Ansichten und Meinungen dazu .

 

So individuell wie jede Modellbahnanlage ist, so verschieden sind auch die Gleispläne, sehen wir einmal von der einfachen "Anfänger"-Anlage ab, auf der zwei Schnellzüge auf einem zweigleisigen Oval - möglichst noch mit einem Tunnel in der einen Ecke - immer schön im Kreis herum ihre Runden drehen. Diese, durchaus nicht nur bei Einsteigern immer noch weit verbreitete Form des Gleisplans ist mitunter sehr stark von den Vorgaben der Modellbahnindustrie geprägt. Die herstellerseitig bekannten Gleispläne zielen verständlicherweise auf das vorhandene Gleissortiment ab, ohne wirklichen Anspruch auf Vorbildnähe. Davon wollen wir uns nun gleich einmal verabschieden!

 

Um eine realistisch wirkende Anlage zu planen und zu realisieren, gilt zuerst wohl immer noch der einfachste aller Grundsätze, sich am Vorbild zu orientieren.

 

Ein Zug beim grossen Vorbild fährt nun eher selten ständig im Kreis herum, sondern er verkehrt von einem Anfangsort A zum Zielort B. Und dies in möglichst direkter Linie. Diesen Eindruck sollte eine Modellbahn idealerweise also auch vermitteln. Das wird gegebenermassen um so einfacher, je mehr Platz für die geplante Anlage zur Verfügung steht.

 

Auf einer kleinen Grundfläche wird man, um längere Fahrzeiten zu erzielen an einem "Kreisverkehr" kaum vorbei kommen. Aber auch hier gibt es Möglichkeiten, einen vorbildgerechteren Zugbetrieb zu simulieren. So können beispielsweise verdeckt angeordnete Gleise, die quasi die "weite Welt" ausserhalb der sichtbaren Landschaft darstellen, die Züge aufnehmen, so dass diese nicht pausenlos nur im Kreis herum fahren müssen.
Der "Betriebsbahner", der weniger Wert auf lange Fahrstrecken legt, wird vielleicht eher einen Endbahnhof einer Nebenbahn bauen, in dem Lokomotiven umgesetzt, Züge neu geordnet und Güterwagen rangiert und zugestellt werden müssen.
Eine Nebenbahn erlaubt auch eher engere Gleisradien als die zweigleisige Hauptstrecke. Nach Möglichkeit sollten Minimalradien jedoch grundsätzlich vermieden werden. Enge Radien sollten, wenn überhaupt ausschliesslich im verdeckten Bereich der Anlage verlegt werden. Grosse Radien dienen nicht zuletzt auch der Betriebssicherheit.

 

Steht nun mehr Platz zur Verfügung, sollte dieser auch sinnvoll genutzt werden. Das heisst, man sollte nun nicht alles mit Gleisen zupflastern, sondern die Bahn harmonisch in die Landschaft einfügen. Gerade unsrere Spur N erlaubt eine grosszügige Streckenführung und Landschaftsgestaltung.
Eine grössere Grundfläche erlaubt auch grössere Gleisradien, dies sollte unbedingt ausgenützt werden. Zumindest im sichtbaren Teil der Anlage sind grosse Radien "Pflicht". Ein Schnellzug mit massstäblich langen Wagen macht einen wesentlich besseren Eindruck, wenn er auf einem sanft geschwungenen Bogen durch die Landschaft zieht als wenn er auf einem R1 Bogen um die Ecke gebogen kommt.

 

Der Gleisplan wird in den meisten Fällen ein Kompromis sein zwischen den Wünschen des Erbauers und einer möglichst vorbildbahen Umsetzung derselben. Platz hat man ja schliesslich immer zu wenig und so gilt es diesen vernünftig auszuschöpfen, so dass die dargestellte Modellwelt glaubwürdig erscheint.

 

 

Von der Idee zum Gleisplan

 

Bevor nun gleich die gross angelegte Gleisplanung mit einer entsprechenden Software am PC beginnt, empfiehlt es sich durchaus, zuerst einmal einige Handskizzen zu erstellen, mit welchen die grundlegende Idee des Gleisplans dargestellt wird. So kann sich nach und nach herausstellen, was auf der vorgesehenen Anlage machbar ist und worauf man vielleicht besser verzichtet. Schon diese Planungsphase kann sich über längere Zeit hinziehen, bis endlich der passende und stimmige Gleisplan gefunden ist.

 

Einige Anregungen und Ideen, um einen eigenen Gleisplan zu verwirklichen mag der angehende Modellbauer auch in der Gleisplansammlung finden.

 

Je nach Geschick, Erfahrung und Vorstellungsvermögen des Bauherren kann eine einfache Zeichnung als Vorlage sogar schon genügen, um den Rest der Gleisplanung direkt auf der Anlage in 1:1 vorzunehmen.

 

Wer es nun genauer nehmen will, greift vielleicht gerne zu einer Computer-Software. Um einen Gleisplan am PC umzusetzen, stehen im Internet einige kostenlose Programme zum download zur Verfügung, die für einfachere Vorhaben völlig ausreichen.
Für grosse Anlagen mit einer umfangreichen Steuerung wird dann schon eher ein ausgereifteres Programm in Frage kommen.

 

Wie man nun auch immer an die Planung heran geht, wichtig ist sicherlich ein der zukünftigen Anlage zugrunde liegendes Konzept.
Das kann einfach nur ein gefälliger Gleisplan an sich sein, den man in eine passende Landschaft "verpackt". Das kann eine Vorbildsituation sein, die mehr oder weniger direkt nachgebildet wird oder eine frei erfundene Szenerie, bei der man sich aber auch wieder am Vorbild orientiert sollte, um das Bild glaubhaft darzustellen.

 

 

Die goldenen Regeln

 

Einige Faustregeln, die eigentlich zum ABC jedes Modellbahners gehören, sollen nicht unerwähnt bleiben.

 

Minimalradien vermeiden.

 

Weite Gleisbögen wirken nicht nur vorbildgetreuer, sie tragen auch bei der Modellbahn wesentlich zur Betriebssicherheit bei. Je enger der Radius, um so grösser wird der Rollwiderstand und somit die Bremswirkung eines Zuges. Deshalb sollten auch in verdeckten Gleisabschnitten möglichst grosse Radien verlegt werden.

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Kommt man um engere Radien nicht herum, ist es von Vorteil, fliessende Übergänge zu verlegen, wobei die Gerade zunächst in einen weiten Radius übergeht, der allmählich enger wird. Der Gleisverlauf wirkt so um einiges harmonischer.

 

Schlanke Weichen.

 

Ebenso wie grosse Bogenradien dienen schlanke Weichen nicht nur der Betriebssicherheit auf der Anlage. Ein Gleiswechsel mit kleinem Winkel wirkt natürlich auch optisch um einiges besser und vorbildgetreuer.
Bei der Planung zu berücksichtigen gilt dabei, dass eine Weichenstrasse mit schlanken Weichen wiederum mehr Platz benötigt.

 

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Die Abbildung zeigt die Ausdehnung der jeweils gleichen Gleisanlage bei verschiedenen Weichenwinkeln.

 

Gegenbogen mit Zwischengerade

 

Gegenbögen - oder "S-Kurven" - sollten nicht unmittelbar aneinander stossen. Dies ist vor allem beim Einsatz langer Wagen bedeutend um Entgleisungen und das Verhaken der Fahrzeuge zu verhindern. Abgesehen davon wird auch das Bild des darüber fahrenden Zuges gefälliger.

 

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Ein Gegenbogen ohne Zwischengerade. Die Wagen- enden stehen durch den Kurvenüberhang stark versetzt zueinander, was zu Verhakeln und Entgleisungen führen kann.

 

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Der Gegenbogen mit Zwischengerade. Das gerade Zwischengleis verhindert den gegenseitigen Überhang und somit die Unfallgefahr. Die Wagen zeigen ein geschlossenes Zugbild.

 

Nicht so gerade

 

Ein leicht geschwungener Gleisverlauf wirkt im allgemeinen wesentlich gefälliger als ein schnurgerade verlegtes Gleis, das dann unvermittelt in einem 90° Bogen abbiegt.
Generell sollten die Gleise nicht stets unmittelbar an der Anlagenkante entlang geführt werden. Dies wirkt nicht nur optisch sehr unvorteilhaft, es verhindert auch das Risiko von - im wahrsten Sinne des Wortes - abstürzenden Zügen. Liegen die Gleise mehr zur Anlagenmitte, wird die Bahn in die Landschaft eingebettet, was einen deutlich realistischeren Eindruck hinterlässt.
Der Eindruck eines Landschaft-Ausschnittes wird ebenso glaubhafter dargestellt, wenn die Gleise nicht streng parallel, sondern etwas schräg zum Anlagenrand liegen. Die Modell-Landschaft wirkt so weniger direkt abgeschnitten.

 

Enge Bögen unsichtbar

 

Enge Radien sollten wo immer möglich im verdeckten Bereich der Anlage liegen. So ergibt die sichtbare Streckenführung ein realistischeres Bild.

 

Steigungen flach halten

 

Für Rampen auf der Anlage sollte genügend Strecke einberechnet werden. Für Anlagen, auf denen lange Züge verkehren empfiehlt sich eine Steigung von bis zu maximal 2% (das sind 2cm Höhe auf 100cm Streckenlänge). Bei kleineren Anlagen, auf welchen eher kurze Züge zum Einsatz kommen, kann die Steigung auch rund 4% bis 4,5% betragen. Ausreichend Probefahrten während des Gleisbaus sind immer ratsam.

 

Gleiswendel

Da Gleiswendel nichts anderes sind, als im Bogen verlegte Rampen, gelten die Bedingungen für Steigungen folglich hier ebenso. Um die Steigung flach zu halten, sind also möglichst lange Strecken, will sagen grosse Radien gefragt.
Bei zweigleisigen Wendeln sollte das bergwärts führende Gleis immer aussen liegen. Es hat somit den grösseren Radius, sprich die längere und damit weniger steile Strecke.

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Heinz Cremer:
14.04.2024 02:28
Bitte Unsere Hinweise unter https://modelleisenbahn-service.de/index.php/hinweis.html Beachten
Heinz Cremer:
17.10.2023 16:36
Im Shop und auf der Webseite werden immer neue Artikel Hinzugefügt, wo Sicher für jeden etwas dabei sein dürfte. Für Fragen und Anregungen Stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung.
Heinz Cremer:
17.10.2023 16:33
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